Nachdem der Stadtrat eine Reihe von verkehrspolitischen Maßnahmen beschlossen hatte, wird die Kritik des Handels an dem Maßnahmenpaket immer lauter. Es könne nicht sein, dass der Pkw immer als Hauptschuldiger für die innerstädtischen Verkehrsprobleme verantwortlich gemacht werde, so HBE-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Puff.

Er hatte sich in einem Schreiben an alle Stadtratsfraktionen gewandt. Puff: „Die Diskussion über eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs wird derzeit leider ideologisch geführt und kommt einem Kreuzzeug gegen das Auto und damit den Pkw-Kunden des Einzelhandels gleich.“ Zwingend erforderlich sei stattdessen die Erstellung eines gesamtstädtischen Verkehrsentwicklungsplans bzw. Mobilitätsplans auf Grundlage fundierter Daten. „Ohne ein Gesamtkonzept darf es keine weiteren Beschlüsse über Einzelmaßnahmen zur Verkehrsreduzierung auf den Zufahrtsstraßen Richtung Altstadt geben“, fordert Puff. Der Wegfall bzw. die Reduzierung von Stellplätzen im öffentlichen Straßenraum der Altstadt müsse durch Tiefgaragen bzw. Parkhäuser in unmittelbarer Altstadtnähe kompensiert werden. Alle Handelsstandorte (Altstadt, Stadtteilzentren etc.) müssten für jedermann mit dem Verkehrsmittel seiner Wahl erreichbar sein. Puff: „ Entscheidend für die Funktionsfähigkeit der Münchner Innenstadt ist die Erreichbarkeit mit allen Verkehrsmitteln. Alternative Standorte wie die grüne Wiese oder der virtuelle Standort „Internet“ wären sonst die bequemere Alternative.“ Wenn ein vielfältiger, lebendiger und attraktiver Einzelhandel auch in Zukunft eine vorzeigbare Visitenkarte der Einkaufsstadt München sein soll, müsse die Verkehrspolitik die Belange des Einzelhandels stärker berücksichtigen, so Puff.