Praxiswissen
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Unternehmensnachfolge

Eine vorausschauend geplante Unternehmensnachfolge kommt allen Beteiligten (derzeitiger und zukünftiger Inhaber sowie Mitarbeitern) zugute. Sachlichen betriebswirtschaftlichen, rechtlichen und steuerlichen Fragestellungen stehen persönliche und familiäre Einflussfaktoren gegenüber. Das vorliegende Praxiswissen bietet wichtige Unterstützung für Übergeber sowie Nachfolger.

Betriebswirtschaft Unternehmensnachfolge Basisinformationen

Eine vorausschauend geplante Unternehmensnachfolge kommt allen Beteiligten (derzeitiger und zukünftiger Inhaber((GENDERNOTICE)) sowie Mitarbeitern) zugute. Sachlichen betriebswirtschaftlichen, rechtlichen und steuerlichen Fragestellungen stehen persönliche und familiäre Einflussfaktoren gegenüber. Das vorliegende Praxiswissen bietet wichtige Unterstützung für Übergeber sowie Nachfolger.

Wenn Sie keinen Nachfolger gefunden haben oder den Betrieb aus sonstigen Gründen nicht übergeben können, ist die Geschäftsaufgabe unumgänglich. In diesem Fall hilft Ihnen das HBE Praxiswissen Geschäftsaufgabe weiter.

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1. Gründe

Aus Sicht des derzeitigen Inhabers kann es eine Vielzahl möglicher Gründe für einen Unternehmensverkauf geben. Neben ungeplanten Umständen wie etwa Krankheit oder Tod sind auch geplante, geänderte Lebenswünsche oder Eintritt in den Ruhestand denkbar.

Für einen Nachfolger kann der Erwerb eines Unternehmens hingegen bspw. der Schritt in die berufliche Eigenständigkeit oder Synergieeffekte mit bestehenden eigenen Unternehmen bedeuten.

2. Phasen

Phase 0 – Vorsorge: Etwa jede zehnte Unternehmensübergabe erfolgt kurzfristig und ohne genauen Plan. Sorgen Sie für Sicherheit, indem Sie wichtige Prozesse, Abläufe und Unterlagen nachvollziehbar dokumentieren.

Phase 1 – Vorbereitung: Gerade vor einer Übergabe gilt es das eigene Unternehmen übergabe- und zukunftsfähig zu gestalten. Schrecken Sie in dieser Phase nicht vor wichtigen Investitionen zurück – bedenken Sie jedoch auch, dass sich diese Kosten möglicherweise nicht oder nicht in voller Höhe im späteren Kaufspreis niederschlagen werden. Aber auch der Übergeber selbst sollte sich – gedanklich – auf eine tiefgreifende Umstellung seiner Lebens- und Arbeitsgewohnheiten vorbereiten.

Phase 2 – Anbahnung: In dieser Phase müssen sich Übergeber und Nachfolger finden und intensiv kennenlernen. Am Ende muss ein für beide Seiten passendes Gesamtpaket stehen. Für die Suche gibt es auch sogenannte Nachfolgebörse, siehe Punkt 6.

Phase 3 – Übergabe: In dieser Phase findet der eigentliche Wechsel statt. Neben Vertragsabschluss erfolgt die intensive Einarbeitung des Nachfolgers.

Phase 4 – Zukunft: Beide Seiten müssen sich nun in ihren geänderten Rollen zurechtfinden. Der Übergeber besitzt weniger Verantwortung aber mehr Freizeit. Der neue Eigentümer ist ab sofort für Mitarbeiter und Unternehmen verantwortlich.

3. Mitarbeiter

Bei einer Unternehmensübernahme regeln sich die arbeitsrechtlichen Folgen nach § 613a BGB. Dabei ist insbesondere zu beachten, dass im Vorfeld einer Übernahme Mitteilungspflichten bestehen, dass Kündigungen wegen Betriebsübernahme nicht möglich sind und der neue Inhaber des Unternehmens in die Rechte und Pflichten aus den bestehenden Arbeitsverträgen eintritt.

Juristische Beratung zu diesen und weiteren Fragestellungen im Zuge einer Unternehmensübergabe erhalten Sie bei Ihren Ansprechpartnern in den HBE-Bezirksgeschäftsstellen.

4. Unternehmensbewertung

Im Fokus einer Unternehmensnachfolge steht immer der Unternehmenswert. Dieser entspricht allerdings nicht grundsätzlich mit dem letztlichen Kaufpreis des Unternehmens. Ein objektiver und „richtiger“ Unternehmenswert existiert nicht. Er ist stets objektiviert, d.h. anlassbezogen. Der Käufer wird bei einer Nachfolge verständlicherweise auf einen möglichst geringen Unternehmenswert hinarbeiten, im Gegensatz zum Verkäufer, welcher einen möglichst hohen Wert errechnen wird. Aus diesem Grund gibt es in der Praxis eine Vielzahl an Berechnungsmethoden. Mit einem Ergebnisvergleich mehrerer Verfahren kann ein Näherungswert ermittelt werden. Zu den relevantesten Verfahren gehört u.a. das

  • Multiplikatorverfahren, 
  • Discounted Cash Flow Verfahren, 
  • Ertragswertverfahren, 
  • Substanzwertverfahren und 
  • Mischverfahren.

Der Kaufpreis hingegen ist das Ergebnis der stets individuellen Verhandlungen zwischen Verkäufer und Käufer, von den Verhandlungspartnern jeweils berechnetem Unternehmenswert sowie Einfluss von Angebot und Nachfrage des Marktes.

Bei einer konkreten Bewertung Ihres Unternehmens und kompetenten Beratung im Nachfolgeprozess unterstützt Sie gerne die BBE Handelsberatung: Peter Frank (www.bbe.de, Tel. 089 / 55 11 81 72, Email: frank@bbe.de).

5. Checkliste

6. Muster-(Ver)Kaufvertrag

EinenMuster-(Ver)Kaufvertrag für Ihren Unternehmens(ver)kauf finden Sie im Anhang. Eine editierbare Version erhalten Sie in Ihrer HBE-Bezirksgeschäftsstelle.

7. Unternehmensbörsen und weitere Informationen

Sofern Sie noch keinen geeigneten Nachfolger oder potentielles Unternehmen gefunden haben, bieten Ihnen die nachfolgenden Internetseiten Unterstützung:

  • Unternehmensbörse nexxt des BMWi: www.nexxt-change.org
    Ziel der nexxt-change Unternehmensbörse ist es, nachfolgeinteressierte Unternehmer und Existenzgründer zusammen zu bringen. Potentielle Käufer und Verkäufer können dazu in den Inseraten der Börse recherchieren oder selbst Inserate einstellen. Betreut werden Sie dabei von den nexxt-change Regionalpartnern, die die Veröffentlichung von Inseraten übernehmen und die Kontaktvermittlung zwischen den Nutzern unterstützen. 
  • Deutsche Unternehmerbörse DUB.de GmbH: www.dub.de
    Die DUB ist eine private Unternehmensbörse. Dort finden Sie potentielle Nachfolger für Ihr Unternehmen. Außerdem können Sie auch selbst Unternehmen finden, die aktuell eine Nachfolge suchen. 
  • Internetseite des BMWi: www.existenzgruender.de/DE/Unternehmen-fuehren/ Unternehmensnachfolge/inhalt.html
  • Internetseite des StMWi: www.unternehmensnachfolge-in-bayern.de

Ihre Ansprechpartner zu diesem Thema

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Anastasia Just
Referentin
Themen: Betriebswirtschaft Unternehmensnachfolge Basisinformationen
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