News
20.11.2025

HDE-Handelsreport frische Lebensmittel: 50 Millionen Kunden pro Tag im Lebensmittelhandel

Der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland hat mit seinen mehr als 36.000 Geschäften und über einer Million Beschäftigten eine wichtige Bedeutung für die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Frischelebensmitteln. Pro Tag kommt die Branche auf 50 Millionen Kundenkontakte. Das zeigt der heute veröffentlichte HDE-Handelsreport frische Lebensmittel. Die Daten aus der Untersuchung machen gleichzeitig deutlich, dass der Einfluss des Lebensmittelhandels auf die Preissetzung in den Lieferketten nicht so groß ist, wie oft vermutet. Denn Verhandlungspartner des Handels sind in der Regel nicht einzelne Landwirte, sondern stark konzentrierte Agrargroßunternehmungen. Die Warenflüsse im Bereich frische Lebensmittel sind vor allem vom Export und somit von den Weltmärkten geprägt.

lebensmittel
lebensmittel

„Der direkte wirtschaftliche Zusammenhang zwischen der heimischen Landwirtschaft und dem Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland ist überschaubar. Der wichtigste Einflussfaktor für die Landwirte und die Preise ihrer Produkte sind der Weltmarkt und die weiterverarbeitende Industrie. Das Märchen vom Handel, der die Preise bei den Landwirten drückt, ist auserzählt. Das ist eine Legende, die den Fakten nicht standhält“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der HDE-Handelsreport zeigt, dass beispielsweise nur 23 Prozent des frischen Schweinefleisches über den Lebensmittelhandel verteilt wird, nur 12 Prozent der Milchmenge landen als Trinkmilch in den Regalen des Handels. Insgesamt gehen 48 Prozent der Produktionsmengen der deutschen Landwirtschaft an Frischelebensmitteln wie Obst, Gemüse, Kartoffeln, Fleisch, Eier, Milch alleine in den Export. „Preise für Lebensmittel entstehen in komplexen Verhandlungen zwischen allen Akteuren in der Lieferkette und in Folge von Angebot und Nachfrage auf den Weltmärkten. Immer wieder beeinflusst dabei auch der Klimawandel die Erntemengen massiv“, so Genth weiter.

Landwirtschaftliche Erzeugnisse gehen von den Landwirten in der Regel an Zwischenstufen wie Schlachtereien oder Molkereien. Eine weitere große Rolle spielen die Weltmärkte. „Wenn beispielsweise China plötzlich kein deutsches Schweinefleisch mehr importiert, dann sorgt das für ein Überangebot, die Preise sinken. Der Export mit seinen volatilen Rahmenbedingungen beeinflusst die Verdienstmöglichkeiten der Landwirte massiv“, so Genth.

„Der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland nimmt in der Wertschöpfungskette eine wichtige, aber keine dominante Position ein. Für die Landwirtschaft sind andere Akteure mindestens genauso wichtig. Auf der Ebene der Ernährungsindustrie stehen dem Einzelhandel sehr marktstarke, oft multinationale Lebensmittelkonzerne gegenüber“, so Genth weiter.

Ihre Ansprechpartner zu dieser News

ms
ms
Anastasia Just
Referentin
Daten­schutz­ein­stel­lun­gen

Diese Webseite nutzt externe Medien, wie z.B. Karten und Videos, und externe Analysewerkzeuge, welche alle dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Dabei werden teils auch Cookies gesetzt. Die Einwilligung zur Nutzung der Cookies & Erweiterungen können Sie jederzeit anpassen bzw. widerrufen. Technisch notwendige Cookies sind immer aktiv.
Eine Übersicht zu den Cookies, Analysewerkzeugen und externen Medien finden Sie in unseren Datenschutzinformationen.

Welche optionalen Cookies bzw. Erweiterungen möchten Sie erlauben?