Die derzeit anfallenden Euro-Fälschungen werden überwiegend mit Farbkopierern oder Farbdruckern hergestellt und sind als Fälschungen zu erkennen, wenn die Sicherheitsmerkmale geprüft werden.
Die derzeit anfallenden Euro-Fälschungen werden überwiegend mit Farbkopierern oder Farbdruckern hergestellt und sind als Fälschungen zu erkennen, wenn die Sicherheitsmerkmale geprüft werden. Fälscher((GENDERNOTICE)) konzentrieren sich meistens bei der Nachahmung auf ein oder wenige Sicherheitsmerkmale, so dass es deshalb ratsam ist, mehrere Merkmale zu prüfen. Insbesondere empfiehlt es sich, eine Banknote nicht auf Übereinstimmungen mit echten Noten, sondern auf Abweichungen vom echten Erscheinungsbild zu prüfen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass vor allem 20, 50 und 100 Euro-Scheine gefälscht werden.
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Um schnell überprüfen zu können, ob ein Euro-Schein echt oder falsch ist, empfiehlt sich als ersten Schritt zunächst die UV-Prüfung. Um aber wirklich sicher zu gehen, sollten weitere Sicherheitsmerkmale geprüft werden. Dabei bietet es sich an, in folgender Reihenfolge die
Merkmale zu prüfen: Fühlen - Sehen - Kippen.
Fühlen: Stichtiefdruck
Sehen: UV-Fluoreszenz, Wasserzeichen, Sicherheitsfaden, Durchsichtsregister, Mikroschrift
Kippen: Hologramm auf Spezialfolienstreifen oder -elementen, Perlglanzstreifen bei den niedrigen Notenwerten und Farbwechsel bei den hohen Stückelungen
a) Fühlen
Stichtiefdruck
Durch das Stichtiefdruckverfahren entsteht auf der Banknotenvorderseite ein ertastbares Relief.
Ertastbar sind: die Abkürzungen der Europäischen Zentralbank in den verschiedenen Amtssprachen der EU
Erste Euro-Banknotenserie: Schriftzug "BCE ECB EZB EKT EKP" am oberen Rand;
Neue Europa-Serie: Schriftzug "BCE ECB EЦБ EZB EKP EKT EKB BĊE EBC" und zusätzlich Striche am rechten und linken Rand die Wertzahlen die Abbildungen der Fenster und Tore
Durch Alter und Abnutzung können diese fühlbaren Eigenschaften teilweise oder ganz verloren gehen.
b) Sehen
UV-Fluoreszenz
Das Banknotenpapier enthält fluoreszierende Fasern. Auf allen Notenwerten fluoreszieren auf der Vorderseite die europäische Flagge und die Unterschrift der EZBPräsidenten (grün) sowie die Sterne (orange). Die Brücke, die Notenwerte und die Europakarte leuchten auf der Rückseite gelb. Ansonsten gibt es pro Notenwert spezielle fluoreszierende Merkmale.
Wasserzeichen
Wird eine Banknote im Gegenlicht betrachtet, so erscheint das Wasserzeichen im druckfreien Bereichs. Sowohl das vorherrschende Architekturmotiv als auch die Wertzahl sind zu erkennen. Das Wasserzeichen entsteht im Papier durch Variierung der Papierdicke während der Papierherstellung. So entstehen hellere und dunklere Bereiche als das sie umgebende Papier.
Sicherheitsfaden
Die Euro-Banknoten verfügen über einen Sicherheitsfaden, der etwa in der Mitte der Banknoten in das Papier eingebettet und im Gegenlicht sichtbar ist. Eine dunkle Linie verläuft über die gesamte Breite der Banknote. Bei genauer Betrachtung des Fadens im Gegenlicht erscheinen wechselweise das Wort "EURO" und die Wertzahl. Außerdem sind “Euro“ und Wertzahl sowohl richtig als auch spiegelverkehrt lesbar.
Durchsichtsregister
Beim Durchsichtsregister handelt es sich um ein Merkmal in der linken oberen Ecke auf der Vorderseite der Banknote. Die auf Vorder- und Rückseite der Euro- Banknoten gedruckten unregelmäßigen Zeichen bilden im Gegenlicht die vollständige Wertzahl.
Mikroschrift
Jede Banknote enthält auf Vorder- und Rückseite in winzigen Schriftzeichen (0,8 und 0,2 mm) die Währungsbezeichnungen EURO bzw. EYPO sowie die Wertangabe in Ziffern (nur mit der Lupe zu erkennen, daher im Kassenbereich nicht umsetzbar).
c) Kippen
5, 10 und 20 Euro-Banknoten Im rechten Teil der Vorderseite der Banknoten mit niedrigem Nennwert befindet sich ein silbriger Spezialfolienstreifen. Kippt man die Banknote wandern Regenbogenfarben parallel auf- und abwärts durch den Hologrammstreifen. Auf der Rückseite der Banknoten mit niedrigem Nennwert ist jeweils mittig, neben dem Sicherheitsfaden, ein Perlglanzstreifen (Iriodinstreifen) aufgebracht. Der Streifen glänzt beim Kippen der Banknoten gegen eine gute Lichtquelle von hellgelb bis goldgelb und weist als Aussparungen das Euro-Symbol „Euro“ und die Wertzahl auf.
50, 100, 200 und 500 Euro-Banknoten
Im rechten Teil der Vorderseite der Banknoten mit hohem Nennwert befindet sich ein Spezialfolienelement. Kippt man die Banknote, bewegen sich im Hologramm konzentrische Kreise in Regenbogenfarben ein- bzw. auswärts. Die Rückseite der Banknoten mit hohem Nennwert verfügt über ein optisch variables Farbelement. Die Wertzahl in der rechten unteren Ecke der Rückseite dieser vier Banknoten erscheint bei Aufsicht purpurrot und unter einem anderen Betrachtungswinkel olivgrün oder braun.
Die neuen Euro-Banknoten der Europa-Serie weisen auf der Vorderseite links zusätzlich die Smaragdzahl auf: Beim Kippen verändert sich die Farbe, und ein heller Balken wandert auf- beziehungsweise abwärts.
Die Euro-Münzen liegen in acht Stückelungen vor: 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Cent sowie 1 Euro und 2 Euro. Ein Euro entspricht 100 Cent. Diese Münzen unterscheiden sich in Größe, Gewicht, Material, Farbe, Dicke und Riffelung, was Blinden und Sehbehinderten das Erkennen erleichtert.
Die Münzen haben eine einheitliche Vorderseite, auf der Ansichten von Europa und im Hintergrund die zwölf Sterne der Flagge der Europäischen Union zu sehen sind: Die Darstellung auf den drei niedrigsten Nennwerten zu 1, 2 und 5 Cent zeigt die Europäische Union im Verhältnis zur Welt. Die 10, 20 und 50 Cent-Münzen stellen die Europäische Union als eine Gruppe individueller Staaten dar. Um die Einheit der Europäischen Union zu betonen, wird diese Gruppe als integrales Ganzes auf den 1 und 2 Euro-Münzen dargestellt.
Die Rückseite ist jedoch in jedem der zwölf Teilnehmerländer unterschiedlich. Alle Münzen sind im gesamten Euro-Währungsgebiet als gesetzliches Zahlungsmittel gültig; die nationalen Seiten spielen hierbei keine Rolle.
Die 1, 2 und 5 Cent-Münzen haben eine Kupfer-Farbe, die Stückelungen 10, 20 und 50 Cent sind goldfarben. Die 1 und 2 Euro-Münzen bestehen jeweils aus zwei verschiedenen Metallen (gold- und silberfarben), was das Fälschen erschwert.
Grundsätzlich gilt: Wird im Einzelhandel die Banknote eines Kunden als falsch identifiziert, so muss der Einzelhändler den Zahlvorgang unterbrechen, die Banknote an sich nehmen, den Kunden bitten, zu warten und die Polizei informieren. Der Schein soll nicht an den Kunden zurückgegeben werden.
Ihre Mitarbeiter sollten Sie daher folgendermaßen schulen: Wenn bei einem Sicherheitsmerkmal (z.B. unter UV-Lampe) Verdacht an der Echtheit des Scheines aufkommt: Ruhig und diskret bleiben, denn ... der Falschgeldzahler kann durchaus gutgläubig sein und nicht wissen, dass sein Schein eine Blüte ist.
Es könnte sich um einen Irrtum handeln: Daher erst weitere Sicherheitsmerkmale überprüfen, um sicher zu gehen, dass es sich tatsächlich um eine Blüte handelt.
Bei erhärtetem Falschgeldverdacht den Vorgesetzten (oder die für Falschgeld zuständige Person) informieren, damit einerseits an der Kasse die übrigen Kunden weiter bedient werden können und andererseits dem Falschgeldverdacht nachge- gangen werden kann. Falls vorhanden, unauffällig die Überwachungskamera ein- schalten.
Sofort die Polizei verständigen (Tel. 110).
Den Kunden nicht von vorneherein kriminalisieren: Der Kunde sollte informiert werden, dass es sich bei diesem Schein möglicherweise um Falschgeld handeln könnte und dass er als „geschädigter Letztbesitzer“ und wichtiger Zeuge wertvolle Hinweise zur Aufklärung geben kann. (Ist der Kunde tatsächlich unschuldig, wird er ein Interesse an der Aufklärung haben. Falls nicht, wird er an Aufklärung kaum interessiert sein.) Den Falschgeld-Schein als Beweismittel annehmen und in Kuvert oder Kunststoffbeutel stecken, damit die Polizei die Note noch auf Fingerabdrücke untersuchen kann.
Keinesfalls den Schein ohne Beanstandung in die Kasse legen.
Die Ware einbehalten und nicht herausgeben.
Wenn der Kunde die Blüte zurückfordert und einen anderen Schein anbietet: Nicht das Falschgeld zurückgeben. Der Vorgesetzte sollte den Kunden bis zum Eintreffen der Polizei aus dem Kassenbereich (und der peinlichen Beobachtung durch andere Kunden) führen, jedoch noch in Bereichen bleiben, in denen weitere Personen sind (kein „einsames“ Büro wählen). Kunde in ein Gespräch verwickeln und sich dabei Aussehen und besondere Merkmale einprägen.
Wichtig:
Alle voranstehenden Hinweise sollten den Mitarbeitern immer vor dem Hintergrund vermittelt werden, dass sie sich keinesfalls in Gefahr bringen sollten. Wenn also der Blütenbesitzer die Rückgabe des Scheines fordert, so sollte die Note herausgegeben werden, wenn ansonsten Gefahr zu befürchten ist. Auch sollten flüchtende „Kunden“ nicht verfolgt oder festgehalten werden. Beides kann die Mitarbeiter unnötig in Gefahr bringen. Besser ist: Aussehen des Blütenbesitzers merken, Fluchtweg einprägen und gegebenenfalls Marke und Kennzeichen des Autos notieren.
Die Bundesbank hat im ersten Halbjahr 2022 rund 19.800 falsche Euro-Banknoten registriert. Rein rechnerisch entfielen fünf falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner. Der durch Falschnoten verursachte Schaden im ersten Halbjahr 2022 lag bei über 990.000 Euro.
Da das höchste Risiko, mit Falschgeld in Berührung zu kommen im Einzelhandel liegt, schult die Bundesbank verstärkt Kassiererinnen und Kassierer im Einzelhandel und im Hotel- und Gaststättengewerbe. Auch Berufseinsteiger werden in die Schulungsprogramme einbezogen. Die Teilnehmer bekommen dort auch typische Fälschungen zum Fühlen, Sehen und Kippen vorgestellt.
Die Bundesbank bietet kostenlose Schulungen für den Einzelhandel an:
Augsburg:
Wolfsgässchen 1
86153 Augsburg
Tel.: 0821 5589-0
Fax: 0821 5589-500
E-Mail: augsburg@bundesbank.de
Würzburg:
Mönchbergstraße 20
97074 Würzburg
Tel.: 0931 7955-0
Nürnberg:
Bahnhofstraße 7
90402 Nürnberg
Tel.: 0911 2338-0
E-Mail: nuernberg@bundesbank.de
Regensburg:
Lilienthalstraße 3 a
93049 Regensburg
Tel.: 0941 5830-0
E-Mail: regensburg@bundesbank.de
München:
Leopoldstraße 234
80807 München
Tel.: 089 2889-5
Fax: 089 5889-2706
E-Mail: muenchen@bundesbank.de
Es werden zudem online Schulungs- und Testmodule angeboten.
Die Informationsangebote im Internet:
Deutsche Bundesbank https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/bargeld/falschgeld
Europäische Zentralbank www.ecb.int/euro/banknotes/security/html/index.de.html
Bankenverband
So erkennen Sie Falschgeld - Bankenverband
Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung. Ihre Ansprechpartner in den HBE-Bezirksgeschäftsstellen finden Sie unter www.hv-bayern.de.
((Quelle: Deutsche Bundesbank))
